Der Kaffee ist eine Pflanze aus der
edlen Familie der Rubiaceen und gehört zur Gattung Coffea.
Schöne Worte, deren Bedeutung den gewöhnlichen Sterblichen verborgen
bleibt, aber Musik in den Ohren der Botaniker und der Fachleute ist.
Aber es gibt ja immerhin die Lexika, die uns da weiter helfen können
und uns eine Menge erzählen.
Es ist eine immergrüne Strauchpflanze, welche die Wärme liebt und
deshalb in den Tropengebieten lebt und gedeiht. Die beiden am
häufigsten angebauten und vermarkteten Sorten sind die Coffea
arabica und die Coffea robusta. EErstere zieht die Bergeshöhen vor
und kann bis zu acht Metern hoch wachsen. |
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Da der Mensch genetisch immer dazu neigt, die
Natur nach seinem Willen und wie es ihm bequemt, zurecht zu biegen,
lässt er ihn durch Beschneiden nicht über drei Meter wachsen. Die
Sorte „robusta“ heißt so, weil sie widerstandsfähiger gegen
Schädlinge und widrige klimatische Bedingungen ist. Sie liebt die
Hitze noch mehr als die „arabica“ und wächst daher nicht in Höhen
über sechshundert Metern. Die Blätter beider Arten haben eine schöne,
leuchtend dunkelgrüne Farbe.
Die weißen Blüten, die wenige Tage halten, verwandeln sich dann in
rote kirschenartige Beeren, die von den Technikern mit dem
hässlichen Namen Steinfrucht benannt wird. Das ist die kurze Zeit,
in der die „Campesinos“ ihren hübschen farbigen Damen ihre
Liebeslieder, die „Cantos“ singen, denen diese „encantade“, also
bezaubert, lauschen. Dann ist es jäh mit den Liedern, der Liebe und
der Erotik zu Ende. |
Es beginnt die harte Arbeit der
Kaffee-Ernte und die Verarbeitung der Früchte. Die Kirsche enthält
in der Regel zwei Kaffeebohnen, die von einer sehr dünnen Hülle, dem
sogenannten Pergament, geschützt sind, (der Kaffee wird als grünes
Gold betrachtet). In seltenen Fällen kann auch eine einzige runde
Bohne darinnen sein, die sogenannte „Kaffeeperle“: technisch heißt
das Caracolith.
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Als auch die Farbigen noch eine größere Liebe zur
Natur zeigten, wurden die roten Steinfrüchte liebevoll
von Hand gepflückt und nur die reifen dabei ausgewählt.
Heute wird dagegen das System des „Stripping“
angewandt, das heißt, die Beeren werden mit Maschinen
vom Strauch geschüttelt. Nach der Ernte werden die
Samen aus dem Fruchtfleisch herausgelöst: dafür gibt
es ein Trocken-, oder ein feuchtes Verfahren. Beim
ersteren werden die Kirschen an der Sonne getrocknet
und dann die Schale und das trockene Fruchtfleisch
abgelöst. |
Beim feuchten System
werden die Früchte in große Bottiche mit Wasser gegeben,
um sie vom Fruchtfleisch zu befreien. Dann werden sie an
der Sonne gedörrt. Wenn sie gebräunt, pardon, getrocknet
sind, befreit eine weitere Maschine die Bohnen vom
Pergament. Nun sind die Kaffeebohnen bereit, in Säcke
verpackt und auf alle Märkte der Welt versandt zu werden. |
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